Hier stehe ich

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„Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir“ erklärte Martin Luther auf dem Reichstag zu Worms. Es waren die Standhaftigkeit und das Gottvertrauen, mit denen Luther vor staatlichen und kirchlichen Autoritäten seinem Gewissen folgte, die seine Zeitgenossen beeindruckte. Sein Beispiel wirkte über die Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart. Es prägte und prägt den deutschen Protestantismus. Es markiert klar die Bedeutung der eigenen Gewissensentscheidung.
Widerstand beginnt mit der Gewissensentscheidung des Einzelnen. Damit er politisch wirkt, braucht er Räume. Er besetzt Räume, er benutzt Räume, er schafft Räume. Diese Räume, Räume im konkreten wie übertragenen Sinn, sind Thema der Veranstaltungsreihe „Widerstandsräume – Die friedliche Revolution“.
Die Zionskirche war ein solcher Raum für den Widerstand in der DDR. Kritische Menschen, wie die Aktivisten der Umweltbibliothek, fanden hier einen Heimatort und ein Forum. Auch jetzt bietet die Zionskirche wieder einen Raum – einen Raum, um diese Geschichte des Widerstandes zu reflektieren.
In diesem Jahr {2014 A. d. R.] werden wir uns mit den unterschiedlichen Widerstandsräumen beschäftigen, werden sie in ihrem Charakter und in ihrer Wirkung beschreiben und dabei auf die besondere Rolle der Kirche eingehen. Wir wollen dazu ermutigen, auch heute Formen des Bekenntnisses und der politischen Einmischung zu finden. Mit der Veranstaltungsreihe „Widerstandsräume“ laden wir generations- und konfessionsübergreifend zu einem Diskurs über Standhaftigkeit und Haltung ein und fördern den Austausch der Generationen. Sie sind herzlich eingeladen – machen Sie mit, mischen Sie sich ein!
Nicola M. Hochkeppel, Projektleitung

Wolfgang Rüddenklau
Nicola M. Hochkeppel während der Anmoderation
Eva Reich
Prof. Dr. Dr. Wolf Krötke mit Jacqueline Boysen
Peter-Michael Utasch
Jacqueline Boysen im Gespräch mit Eva-Maria Menard
Dr. Jan Phillip Wölbern

Stephan Krawczyk